Mission Statement

Unsere Forschungsgruppe untersucht in neun Teilprojekten, wie großflächige Stadterweiterungen heute gestaltet werden und wie in ihnen gelebt wird. Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie dem Klimawandel, Flächenknappheit und veränderten gesellschaftlichen Ansprüchen analysieren wir suburbane Projekte, ihre Akteure, Standorte sowie die damit verbundenen planerischen, ökologischen und sozialen Versprechen. Durch eine umfassende Betrachtung der realisierten Praxis zeigen wir auf, inwieweit die formulierten Leitbilder tatsächlich umgesetzt und im Alltag wirksam werden. Unser Ziel ist es, aktuelle Suburbanisierungsprozesse differenziert und kritisch zu erfassen, um sie so besser zu verstehen und schließlich auch Empfehlungen für eine nachhaltige, sozial gerechte und zukunftsfähige Entwicklung suburbaner Räume zu erarbeiten.

Methoden und Ziel

Die Forschungsgruppe verfolgt einen integrativen und interdisziplinären Ansatz. Wir nutzen quantitative und qualitative Methoden, um ein umfassendes Verständnis suburbaner Entwicklungen zu gewinnen: räumlich-statistische Analysen, GIS-basierte Erhebungen, die Auswertung von Planungsdokumenten sowie Experten- und Bewohner:inneninterviews bilden die methodische Basis. Ergänzend dazu führen wir ökologische und mikroklimatische Bestandsaufnahmen durch und betrachten Governance-Prozesse sowie soziale Strukturen in ausgewählten Stadterweiterungsgebieten. Der Fokus liegt auf fünf deutschen Wachstumsregionen, in denen wir räumliche und zeitliche Vergleiche ziehen können. Ziel unserer Untersuchungen ist es, sowohl die planerischen und sozialen Dynamiken als auch die Alltagserfahrungen der Bewohner:innen zu dokumentieren.

Teilprojekte

Unsere Forschungsgruppe ist in neun Teilprojekten organisiert, die drei zentrale räumliche Ebenen betrachten: die gesamtstädtische bzw. stadtregionale Ebene, die Quartiers- und Nachbarschaftsebene sowie die Ebene der einzelnen Grundstücke und des alltäglichen Lebens. Auf jeder dieser Ebenen untersuchen wir drei spezifische inhaltliche Schwerpunkte: von landschaftsplanerischen und biodiversitätsorientierten Fragestellungen über städtebauliche Ideale und infrastrukturelle Anforderungen bis hin zu sozialen Dynamiken wie Gemeinschaftsbildung, Geschlechtergerechtigkeit und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Jedes Teilprojekt trägt mit seinen spezifischen Erkenntnissen dazu bei, ein differenziertes Gesamtbild der Suburbanisierung in Deutschland zu zeichnen. Der intensive Austausch zwischen den Projekten sichert einen interdisziplinären Erkenntnisgewinn und eine umfassende Perspektive auf aktuelle Entwicklungen.

Erwartete Ergebnisse

Durch unsere Forschung erwarten wir präzise Einblicke in aktuelle Prozesse der Stadterweiterung und Suburbanisierung und ihre räumlichen, sozialen und ökologischen Implikationen. Wir wollen dokumentieren, in welchem Maße aktuelle Planungs- und Entwicklungsversprechen eingelöst werden, wo Lücken entstehen und welche Innovationen sichtbar werden. Basierend auf unseren empirischen Analysen erarbeiten wir differenzierte Handlungsempfehlungen für Akteure aus Planung, Politik und Zivilgesellschaft. Ergänzend möchten wir zu einem kritischen wissenschaftlichen Diskurs über die Zukunft suburbaner Räume beitragen. Die Ergebnisse werden praxisnah aufbereitet, beispielsweise durch Workshops, eine Wanderausstellung und eine digitale Kommunikationsplattform mit Blog und Podcast.