Zwischen Konflikt und Synergie

„Nachhaltigkeit“ und „nachhaltige Entwicklung“ sind in aller Munde – sowohl im Alltag als auch in der Planungspraxis. Was genau wird jedoch darunter verstanden? Wird ein allgemeines Nachhaltigkeitsverständnis zu Grunde gelegt, welches ein Gleichgewicht aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten schaffen soll? Oder werden nur Teilaspekte betrachtet, welche unter das große Dach der „Nachhaltigkeit“ eingeordnet werden?

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Gated Communities in einem alternativen Stadtteil?

Bevor ich von meinem ersten Eindruck berichte, möchte ich dieser Beobachtung einen zweiten Blick voranstellen, der den Erfahrungsbericht und seinen Ertrag erläutern mag. Vauban in Freiburg ist ein Stadtteil, der aufgrund seines Images das Interesse von Tourist:innen und Forscher:innenn erweckt, was von den Menschen in Vauban ambivalent wahrgenommen wird. Einerseits ist diese Aufmerksamkeit, die sich auf die Siedlung und ihre Bewohner:innen richtet, durchaus schmeichelhaft und mag auch mit einem gewissen Stolz auf ihren Stadtteil verbunden sein, andererseits nervt das öffentliche Interesse auf die Dauer und insbesondere dann, wenn das Privatleben davon betroffen ist. Auf einem Übersichtsplan zum Stadtteil wird darauf hingewiesen, dass man die Privatsphäre der Einwohner:innen respektieren und ihre Grundstücke nicht ohne Einladung betreten solle . Insofern ist die Skepsis und Enervierung, mit der manche Bewohner:innen die Besucher:innen betrachten, sehr verständlich. Wer fühlt sich schon gerne wie im Zoo ausgestellt, zumal nach postmoderner Manier als ‚Natur‘ inszeniert, d. h. ohne Käfig oder Zäune quasi im ‚naturgetreuen Habitat‘ präsentiert .

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Potsdams Glanz im suburbanen Gloria?

Anlässlich einer SRL-Exkursion ergab sich die Gelegenheit, an einem heißen Sommersamstag den (nicht untypischen) Ausflug von Berlin nach Potsdam zu machen. Aber nicht für Preußens Glanz und Gloria (eher für einen bestimmten Typus der Hinterlassenschaft ebensolcher), sondern mit entsprechendem fachlichen Interesse. Denn auch Potsdam (knapp 190.000 EW) ist eine deutsche Großstadt, die wächst (zum Vergleich: die in der „Neue Suburbanität“ mit aufgenommene Stadt Freiburg hat 230.000 EW). Potsdam wächst auch seit etwa 20 Jahren; im Unterschied zu den im Osten der Republik gelegenen Metropolen Berlin und Leipzig gab es in Potsdam (für Ostdeutschland eher untypisch) eher eine Art Nachwende-„Delle“, keine lange Phase des Bevölkerungsrückgangs, die da, wo es passiert, erst vor circa 10 Jahren in eine Wachstumsphase umgekehrt wurde (sowohl in Berlin/Leipzig als auch in der Mehrzahl der kleineren Großstädte zwischen 100.000 und 250.000 Einwohner).

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Ein Besuch in Hamburg

In Hamburg untersuchen wir die Siedlungserweiterung Oberbillwerder mit geplant ca. 16.000 Bewohner*innen im Rahmen des Projekts „Siedlungserweiterungen in Zeiten der Reurbanisierung“. Siedlungsgeschichtlich schließt das Vorhaben an die neueren Erweiterungen in Neuallermöhe an. Auf unserem Besuch vor Ort führten wir daher zunächst Gespräche mit Vertreter*innen der IBA-Hamburg und der Freien und Hanse-Stadt Hamburg zum Projekt Oberbillwerder, an die sich eine Erkundung unsererseits durch Neuallermöhe mit Blick auf die Flächen von Oberbillwerder anschloss.

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Urbanität mit Dorfanger

Zur Erkundung von Karow Nord reiste der Forschungsverbund von der Berliner Innenstadt mit der Buslinie 158 durch das ehemalige Bauerndorf Karow an den Stadtrand. Alt Karow ist Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet worden, wenngleich die heutige Bebauung deutlich jüngeren Datums ist. Die ältesten Gebäude dürften nach ihrer traufständigen Ausrichtung entlang der Straße und ihrer klassizistischen Ornamentik zu schließen seit Ende des 18. Jahrhunderts errichtet worden sein. Aufgrund des alten Siedlungsgrundrisses, den die Aufreihung fast aller historischen Häuser entlang der Hauptstraße charakterisiert, kann Alt Karow den Straßendörfern jener Zeit zugeordnet werden. Da zwischen den einander gegenüberstehenden Häusern ein breiter mit Rasen bewachsener und mit Bäumen bestandener Freiraum die Hauptstraße in zwei Wege trennt, von denen her die Häuser erschlossen werden, kann Alt Karow als Angerdorf spezifiziert werden.

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