Siedlungen entstanden traditionell unter anderem, wenn es keine ehemaligen Römerstädte waren, am Fuß von Burgen, wo sie von den Landesherren geschützt und kontrolliert wurden, und gruppierten sich um einen Marktplatz. Oder sie nutzten z. B. eine topografisch günstige Situation, etwa eine Furt, weil hier nicht nur ein Fluss überwunden, sondern zugleich auch Wegezoll erhoben werden konnte. Insofern hatten sie häufig einen – heute nicht immer noch erkennbaren – landschaftlichen Bezug. Dass aber Landschaften für Siedlungen identitätsstiftend sein sollen, ist eine moderne Idee, die mit der städtebaulichen Moderne und ihrem Ideal gründurchzogener Zeilenbauten und Hochhäuser beginnt. Allerdings erschöpft sich heute dieses Grün, das vor allem sanitäre Funktionen und solche der Erholung übernehmen sollte, allzu oft in einem pflegeextensiven anonymen Abstandsgrün, dem wohl kaum noch jemand Identität zubilligen würde. Diese Stadt, so funktional sie gedacht wurde, wurde auch als ‚organisch‘ verstanden, weil z. T. auch ihre Verkehrserschließung als ‚landschaftlich‘ geschlungener und begrünter Straßenkörper ausgeführt wurde.